Warum Meetings keine Zusammenarbeit in Gang bringen

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Warum Meetings keine Zusammenarbeit in Gang bringen

Freitagmorgen, 10 Uhr im großen Konferenzraum. 50 Leute sitzen in Reihen vor dem Sprecherpult, trinken Kaffee oder Tee und warten darauf, dass Lukas, der CEO des Unternehmens, das Meeting eröffnet.

„Ich weiß, dass Ihnen allen auch schon aufgefallen ist, dass bei uns in letzter Zeit so einiges gar nicht rundläuft. Unsere Abteilungen sind Silos geworden, die nicht miteinander, manchmal sogar gegeneinander arbeiten. Wir bremsen uns gegenseitig aus. Verschwenden unsere Energie in Konflikten. Wenn wir auf dem Markt bestehen wollen, können wir uns das nicht mehr leisten. Wie sehen Sie das? Und vor allen Dingen: Welche Vorschläge haben Sie?“

Und es kommt, wie Lukas es schon befürchtet hat: Wie immer wenige, die reden. Sich der Problembewunderung (Danke @Michael Küffner für dieses Wort) hingeben. Von Lösungsorientierung keine Spur. Einige melden sich zu Wort, benennen Schwachstellen. Nicht die eigenen, sondern solche in Zuständigkeitsbereichen von anderen, durch die sie sich in ihrer Arbeit behindert fühlen. Hier und da kommt es zwischen einzelnen zu etwas heftigeren Diskussionen. Die anderen träumen währenddessen schon vom Wochenende.

Das Meeting beweist am Ende nur, wofür es eigentlich Lösungen erarbeiten sollte: Die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern ist eingeschlafen, jeder denkt nur noch in seiner eigenen Blase.

Lukas weiß nicht recht weiter.

Wenn die Zusammenarbeit einschläft

Das Problem hatte sich schon seit längerem aufgebaut: Die Teams im Unternehmen arbeiten unabhängig voneinander und keiner weiß, was das andere Team genau macht. Dabei arbeiten sie letztendlich ja alle am selben Thema: dem Erfolg des Unternehmens.

Erschwerend kam die Corona-Krise hinzu. Viele gingen ins Homeoffice, der Flurfunk fiel also auch noch aus.

Lukas versucht, dem zunehmenden Mangel an Kommunikation und Zusammenarbeit entgegenzutreten. Mit dem Mittel, das er kennt: Meetings. Meetings in kleinen Kreisen, in großen Kreisen, Vieraugengespräche. Onsite wie heute. Remote. Aber alle verliefen bisher wie dieses. Lukas findet keinen Hebel, um die Mitarbeiter in einen fruchtbaren Dialog zu bringen.

Viele Führungskräfte, gerade wenn sie eine größere Anzahl an Mitarbeitern führen müssen, haben außer Meetings keine Idee, wie Information und Wissen geteilt, wie Zusammenarbeit gefördert, wie Schwarmintelligenz genutzt werden kann.

Wenn die Ideen nur so fließen

Es gibt aber Formate, die die Mitarbeiter abholen und in die Eigeninitiative und in die konstruktive Zusammenarbeit bringen können. Die sind nur nicht Teil der klassischen Managerausbildung. Das Open Space Format möchte ich Ihnen hier kurz vorstellen:

Eine Open-Space-Veranstaltung wird auch als „Unkonferenz“ bezeichnet. Statt einer Reihe von Vorträgen, bei denen vorne einer spricht und alle anderen zuhören, erstellen bei einem Open Space alle Teilnehmer gemeinsam eine Agenda. Jeder, der eine interessante Idee hat, über die er sprechen und diskutieren möchte, jeder, der Hilfe bei einem bestimmten Problem hat, jeder, der ein Gespräch zu einem Thema in Gang bringen möchte, kann sich mit einem Pitch in einen Slot im „Stundenplan“ des Open Space für eine Session eintragen.

Die Vorteile: Viele kleine Runden, in denen die Menschen viel besser miteinander in Kontakt treten können. In den Sessions sind nur Leute, die wirklich Fragen an das Thema haben oder etwas beitragen können. Wenn nicht, ziehen sie weiter und suchen sich andere, für sie interessantere Sessions. Der größte Vorteil aber: Auf diese Weise bilden sich Netzwerke innerhalb Ihres Unternehmens, Austausch kommt in Gang, Infos fließen, Ideen entstehen.

Unser Agiles Barcamp in Leipzig im September 2022 nutzte ebenfalls das Open Space Format und war ein voller Erfolg. Werfen Sie mal einen Blick auf die Website, wenn Sie, wie Lukas, nach einem Format suchen, das die Kommunikation und Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen in Gang bringen kann.

Ihre Carolin Salamon

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